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UN-Nachhaltigkeitsziel Nr.1: „Keine Armut“ am Beispiel von Haiti

3. Oktober 2024

UN-Nachhaltigkeitsziel Nr.1: „Keine Armut“ am Beispiel von Haiti   


Armut ist ein komplexes globales Problem, das nicht nur durch einen Mangel an Ressourcen definiert wird, sondern auch tief in sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen verankert ist. Das erste Ziel der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs), das 2015 verabschiedet wurde, lautet „Keine Armut“. Dieses Ziel hat das Ende der extremen Armut, definiert als Menschen, die weniger als 1,90 US-Dollar am Tag leben, bis 2030 zum Ziel. Der Kampf gegen Armut geht jedoch über bloße Einkommen hinaus. Es geht darum, jedem Einzelnen Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Bildung, Nahrung, Wasser, Gesundheitsversorgung und menschenwürdiger Arbeit zu ermöglichen.


Haiti, das ärmste Land der westlichen Hemisphäre, steht vor gravierenden Herausforderungen bei der Erreichung dieses Ziels. Die langanhaltende politische Instabilität, Naturkatastrophen und schlechte Infrastrukturen haben zu einem Status quo geführt, in dem mehr als die Hälfte der Bevölkerung in extremer Armut lebt. Doch es gibt auch Ansätze, die Hoffnung geben. Im Folgenden wird deshalb die prekäre Situation Haitis analysiert und es werden Lösungsmöglichkeiten vorgestellt.

Armut in Haiti: Ursachen und Auswirkungen

Haiti leidet unter einer Vielzahl struktureller Probleme, die die Armut im Land Tag für Tag verschärfen. Laut dem Bericht der Weltbank aus dem Jahr 2020 leben etwa 60% der haitianischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze und etwa 25% in extremer Armut. Einige der wesentlichsten Faktoren, welche diese Situation wären:

  1. Politische Instabilität: Seit dem Sturz von Jean-Claude Duvalier im Jahr 1986 hat Haiti wiederholt politische Krisen durchlebt. Diese Instabilität führte zu einer schwachen Regierungsführung in Bezug auf Korruption und unzureichender Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen.
  2. Naturkatastrophen: Haiti ist besonders anfällig für Naturkatastrophen wie Hurrikanes, Erdbeben und massiven Überschwemmungen. Das verheerende Erdbeben von 2010 beispielsweise zerstörte große Teile der Hauptstadt Port-au-Prince und machte mehr als 300.000 Menschen obdachlos. Laut dem Global Climate Risk Index gehört Haiti zu einem der am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Ländern.
  3. Schwache Wirtschaft: Das Land Haiti hat eine sehr schwache wirtschaftliche Produktivitätsleistung. Die Landwirtschaft birgt massive Einbuße durch eine geringe Bodenqualität und fehlendem technologischen Fortschritt. Somit ist das Land auf Importe stark angewiesen, welches die Inflationsrate des Landes antreibt.
  4. Fehlende Infrastruktur: Im Land mangelt es an funktionstüchtigen und sauberen Trinkquellen, Stromversorgung und sanitären Einrichtungen, besonders in ländlichen Gebieten.


Die eben aufgelisteten Probleme führen zu einer endlosen Spirale aus Armut, da auch durch die mangelnde Bildung ebenfalls der Arbeitsmarkt stark dezimiert ist und der mangelhafte Zugang zu sanitären Einrichtungen zu einer katastrophalen Gesundheitsversorgung beiträgt.


Trotz der schwierigen Ausgangslage in Haiti gibt es auch Lichtblicke. Die internationale Zusammenarbeit der Vereinten Nationen, der Weltbank und zahlreicher Nichtregierungsorganisationen (NGO´s) hat soziale Programme ins Leben gerufen, welche die prekären sozialen und strukturellen Verhältnisse in Haiti verbessern können und auf eine nachhaltige Armutsbekämpfung abzielen. Im Folgenden werde ich einige der wichtigsten Initiativen auflisten:

  1. Sozialschutzprogramme: Programme wie das „Ti Manman Cheri“ der haitianischen Bevölkerung, welches von der Weltbank ebenfalls unterstützt wird, ist ein Bargeldtransferprogramm, welches bedürftige Familien finanziell unterstützen soll.
  2. Bildung: UNICEF hat bereits Programme ins Leben gerufen, worin die Verbesserung des Zugangs zu Schulen gewährleistet wird, besonders für Gebiete im ländlichen Bereich.
  3. Agrarwirtschaft und Ernährungssicherheit: Projekte, wie das von der FAO geförderte Agrarprogramm in Haiti fördern den Anbau von Nutzpflanzen und der Verwendung nachhaltiger Anbaumethoden.


Die Erreichung des UN-Nachhaltigkeitsziels Nr. 1: „Keine Armut“ (hier in Bezug auf Haiti), erfordert vor allem internationale Zusammenarbeit, um Bewältigungsstrategien zu entwickeln, die dafür sorgen, dass kein Mensch mehr in Armut leben muss und ein würdevolles Leben führen kann, mit gleichen Ambitionen, wie jeder andere Mensch ab dem Beginn seiner Geburt. Im Folgenden wären einige Strategien, welche diesen Wunschzustand eines jeden Menschen garantieren könnten:

  1. Förderung von Wirtschaftswachstum: Haiti brauch eine stabile Einkommensquelle, wie beispielsweise durch einen immensen Ausbau in der Tourismusbranche. Trotz der Naturkatastrophen ist Haiti ein beliebtes Urlaubsziel für viele Menschen. Durch den Ausbau können sich Unternehmen ansiedeln und Arbeitsplätze bereitstellen.
  2. Naturkatastrophenpräventionsmaßnahmen: Investitionen in Frühwarnsysteme und in den Bau widerstandsfähiger Infrastrukturen können dazu beitragen zukünftige Katastrophen zu mindern.
  3. Bildung und Gesundheitswesen: Investitionen in Schulbildung, berufliche Ausbildungen und Gesundheitszentren können die Spirale der Armut, in der sich Haiti befindet, durchbrechen und zukünftig für mehr Stabilität im Land sorgen.


Die Bekämpfung der Armut in Haiti ist eine enorme Herausforderung, selbst für eine Organisation wie die Vereinten Nationen, wo wirtschaftsstarke Länder den Ton angeben. Trotzdem gibt es ermutigende Strategien zur Stabilisierung der Wirtschaft und sozialer Interessen der haitianischen Bevölkerung, wie beispielsweise Sozialschutz, Bildung und Landwirtschaft, die wohl jedoch erst durch weitere Investitionen aus dem Ausland ihre Früchte tragen werden. Wenn Haiti in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und anderen Institutionen und Organisationen in der Lage ist, die genannten Ansätze lukrativ umzusetzen, kann die Armut in Zukunft maßgeblich stark reduziert und die Grundpfeiler für nachfolgende Generationen gesichert werden.

Quellen:

Weltbank: https://www.worldbank.org/en/country/haiti/overview

UNICEF: https://www.unicef.org/haiti/education

FAO: https://www.fao.org/haiti/en/

Global Climate Risk Index: htpps://germanwatch.org/en/cri


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